Ep.2 Deutschland, Land der Sozialschmarotzer?

Shownotes

In dieser Folge nehmen wir die emotionale Diskussion rund ums Bürgergeld unter die Lupe. Wir zeigen, wer tatsächlich Bürgergeld erhält, entlarven verbreitete Missverständnisse und beleuchten, wie politische Aussagen oft die gesellschaftliche Spaltung verschärfen. Gemeinsam hinterfragen wir, was Reformen wirklich bringen und warum differenzierte Lösungen dringend nötig sind. Besonders im Fokus: die Situation von AusländerInnen, Alleinerziehenden und Kindern, die in der Debatte häufig vergessen werden. Wir laden euch ein, mit uns tiefer zu blicken und die gängigen Narrative zu hinterfragen.

Diskutiert mit!

Dahla und Martin


Nützliche Links und weitere Informationen:

Bürgergeld: https://www.arbeitsagentur.de/lexikon/buergergeld

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): https://www.diw.de/de

Asylbewerberleistungsgesetz: https://www.gesetze-im-internet.de/asylblg/

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialversicherungspflichtige_Besch%C3%A4ftigung

Demografischer Wandel in Deutschland: https://www.bpb.de/themen/bevoelkerung/demografischer-wandel/

Alleinerziehende in Deutschland https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Familien/Alleinerziehende/_inhalt.html

Kinderarmut in Deutschland https://www.kinderschutzbund.de/themen/kinderarmut/

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Sprache: Liebe

Sprache: Liebe MitbürgerInnen, herzlich

Sprache: willkommen in unserem Wohnzimmer

Sprache: an unserem Stammtisch zu einer

Sprache: neuen Folge Politik Talk mit

Sprache: Dala und Martin. Hier

Sprache: diskutieren wir leidenschaftlich

Sprache: über aktuelle politische und

Sprache: gesellschaftliche Themen. Wir

Sprache: ordnen ein, wir kommentieren und

Sprache: machen Vorschläge.

Sprache: Herzlich willkommen zu einer

Sprache: neuen Folge Stammtisch

Sprache: Wohnzimmer. Deutschland, Land

Sprache: der Sozialschmarotzer. Nur

Sprache: selten wird eine Debatte so

Sprache: emotional und auch kontrovers

Sprache: geführt wie die über das

Sprache: Bürgergeld. Und wir wollen

Sprache: heute versuchen, diese, ja, auch

Sprache: teilweise undurchsichtige

Sprache: Debatte für euch mal ein

Sprache: bisschen aufzudröseln, euch

Sprache: Informationen an die Hand zu

Sprache: geben, das Ganze mal etwas

Sprache: neutraler zu betrachten.

Sprache: An dieser Stelle erstmal noch

Sprache: ein Hinweis. Und zwar ist uns

Sprache: aufgefallen, dass es beim Thema

Sprache: Bürgergeld gar nicht einfach

Sprache: ist, an Informationen zu kommen,

Sprache: es oft nicht unbedingt, ja,

Sprache: leicht ist zu recherchieren, es

Sprache: nicht alles sofort

Sprache: nachvollziehbar und transparent

Sprache: ist. Und an dieser Stelle wollen

Sprache: wir einfach nochmal in Richtung

Sprache: der Medien, die wir ja durchaus

Sprache: auch als Korrektiv sehen,

Sprache: einfach den Hinweis geben, dass

Sprache: uns da ein Stück weit kritische

Sprache: Einordnung fehlt. Viele, viele

Sprache: Aussagen in der

Sprache: Bürgergelddebatte sind aus dem

Sprache: Kontext gerissen oder stimmen

Sprache: teilweise einfach nicht. Und

Sprache: gerade dann wäre eben eine

Sprache: Einordnung so, so wichtig, zum

Sprache: Beispiel hinsichtlich der Fragen,

Sprache: was bringt denn eine Reform

Sprache: überhaupt und entsprechende

Sprache: Einsparungen, wie groß sind die

Sprache: eigentlich? Wer empfängt denn

Sprache: überhaupt alles Bürgergeld?

Sprache: Wer ist davon alles betroffen?

Sprache: Und auch, was löst sie denn

Sprache: eigentlich, so eine

Sprache: Bürgergelddebatte und so

Sprache: emotional, wie sie geführt wird,

Sprache: was löst sie denn eigentlich

Sprache: aus? Was hat die für

Sprache: Konsequenzen auf unsere

Sprache: Gesellschaft und die Spaltung

Sprache: unserer Gesellschaft? Doch ganz

Sprache: von vorne beginnen wir mit der

Sprache: Meldung zu unserer Episode. Die

Sprache: stammt von Markus Söder aus dem

Sprache: Sommerinterview am 24. August

Sprache: 2025. Und da hat er zur

Sprache: Bürgergelddebatte Folgendes

Sprache: gesagt.

Sprache: Die Hälfte der Menschen, die

Sprache: Bürgergeld beziehen, sind nicht

Sprache: Deutsche. Und bei der Rente sind

Sprache: es überwiegend alles unsere

Sprache: Staatsbürger. Da habe ich meine

Sprache: Prioritäten klar.

Sprache: Okay, schauen wir uns dieses

Sprache: Zitat mal etwas genauer an. Der

Sprache: erste Teil seiner Aussage, die

Sprache: Hälfte der Menschen, die

Sprache: Bürgergeld beziehen, sind nicht

Sprache: Deutsche, also Menschen ohne

Sprache: deutschen Pass, die ist soweit

Sprache: korrekt. Ein bisschen anders

Sprache: sieht es bei dem zweiten Teil

Sprache: seines Zitats über die Rente

Sprache: aus. Hier ist nämlich auf jeden

Sprache: Fall mal darauf hinzuweisen,

Sprache: dass sechs Millionen Menschen

Sprache: ohne deutschen Pass

Sprache: sozialversicherungspflichtig

Sprache: beschäftigt sind. Das sind 18

Sprache: Prozent der Beschäftigten. Wenn

Sprache: man das dann jetzt mal ins

Sprache: Verhältnis zur

Sprache: Gesamtbevölkerung setzt, dann

Sprache: sind nur 14,8 Prozent Menschen

Sprache: ohne deutschen Pass. Also

Sprache: weniger als dann tatsächlich

Sprache: sozialversicherungspflichtig

Sprache: beschäftigt sind.

Sprache: Merkt euch diese Zahlen gerne

Sprache: mal für später. Jetzt aber

Sprache: erstmal ganz allgemein zum

Sprache: Bürgergeld. Ein paar ganz harte

Sprache: Zahlen und Fakten zu den

Sprache: Beziehenden. Also wer bekommt

Sprache: alles Bürgergeld bei uns in

Sprache: Deutschland? Aktuell sind es 5,6

Sprache: Millionen Menschen. Stand April

Sprache: 2024. Und da gibt es da nochmal

Sprache: einige Untergruppen und die

Sprache: setzen sich folgendermaßen

Sprache: zusammen. 1,7 Millionen von

Sprache: ihnen sind arbeitslos und

Sprache: arbeitsfähig. Also Menschen,

Sprache: die per Definition im

Sprache: Arbeitsmarkt zur Verfügung

Sprache: stellen. Kleine Einschränkungen

Sprache: gibt es da aber auch noch. Es

Sprache: sind häufig Menschen, die

Sprache: keinen Berufsabschluss haben

Sprache: oder gesundheitliche Probleme

Sprache: oder eben anderweitig soziale

Sprache: Schwierigkeiten. Wichtig dabei

Sprache: auch zu sagen ist, dass das

Sprache: Deutsche Institut für

Sprache: Wirtschaft nur 16.000 von diesen

Sprache: 1,7 Millionen als

Sprache: Totalverweigerer einschätzt,

Sprache: beziehungsweise bewertet. Also

Sprache: als Menschen, die jegliche

Sprache: arbeitsfördernden Maßnahmen

Sprache: des Amtes verweigern. Eine

Sprache: weitere große Gruppe sind dann

Sprache: die sogenannten Aufstocker. Das

Sprache: sind 800.000 an der Zahl. Das

Sprache: ist ein sehr abstrakter Begriff.

Sprache: Aber ihr müsst euch das so

Sprache: vorstellen, dass zum Beispiel,

Sprache: wenn jemand jetzt Teilzeit

Sprache: beschäftigt ist und mit diesem

Sprache: Gehalt einfach nicht

Sprache: ausreicht für das

Sprache: Existenzminimum, dass er dann

Sprache: eben aufstockend Bürgergeld

Sprache: bekommt, bis diese Grenze wieder

Sprache: erreicht ist. Das sind dann oft

Sprache: Alleinerziehende oder auch

Sprache: Menschen, die zum Beispiel

Sprache: häusliche Pflege ihrer

Sprache: Angehörigen gewährleisten.

Sprache: Dann Dann gibt es eine große,

Sprache: große Gruppe. Das sind zwei

Sprache: Millionen Menschen. Die stehen

Sprache: im Arbeitsmarkt nicht zur

Sprache: Verfügung. Ich finde auch ein

Sprache: Begriff, auf den man nochmal so

Sprache: ein bisschen eingehen muss. Das

Sprache: sind dann Menschen, die wirklich

Sprache: dann auch mehrere größere, per

Sprache: Definition gesundheitliche

Sprache: Probleme haben, die Pflege in

Sprache: Vollzeit leisten, also wo zu

Sprache: Hause jemand wirklich das ganze

Sprache: Programm an Aufmerksamkeit und

Sprache: Pflege bedarf oder sich auch in

Sprache: schulischen und

Sprache: Weiterbildungsmaßnahmen

Sprache: befindet. Ich finde das auch

Sprache: sehr, sehr wichtig. Und dann

Sprache: gibt es eine Gruppe, die möchte

Sprache: ich Dala aber überlassen.

Sprache: Das sind nämlich die Kinder und

Sprache: Jugendlichen. Und die werden

Sprache: immer innerhalb der

Sprache: Bedarfsgemeinschaft einer

Sprache: Familie mitgerechnet. Also das

Sprache: heißt, wenn die Eltern

Sprache: Bürgergeld empfangen, dann

Sprache: empfangen auch alle Kinder und

Sprache: Jugendlichen Bürgergeld. Das

Sprache: heißt also, da kommen dann

Sprache: gerne direkt auf eine

Sprache: Bedarfsgemeinschaft schon mal

Sprache: vier, fünf, sechs, je nachdem

Sprache: wie viele Kinder, an reiner

Sprache: Anzahl dazu. Und diese Gruppe

Sprache: der Kinder und Jugendlichen

Sprache: macht von den 5,6 Millionen

Sprache: Menschen, die Bürgergeld

Sprache: beziehen, tatsächlich 1,8

Sprache: Millionen aus. Also nicht ganz

Sprache: ein Drittel, aber eine riesige

Sprache: Summe.

Sprache: Ganz genau. Okay, dann schwenken

Sprache: wir unseren Blick noch mal etwas

Sprache: auf zwei besondere Gruppen, die

Sprache: wir in unserer Recherche

Sprache: identifiziert haben. Das sind

Sprache: zum einen die Ausländerinnen

Sprache: und zum anderen die

Sprache: Alleinerziehenden. Die

Sprache: AusländerInnen, die machen ja,

Sprache: wie wir es gerade schon beim

Sprache: Zitat gehört haben, ungefähr

Sprache: 50 Prozent aller

Sprache: Bürgergeldbeziehenden aus. Aber

Sprache: auch das ist natürlich nicht

Sprache: einfach so 50 Prozent, sondern

Sprache: diese Gruppe teilt sich auch

Sprache: nochmal teilweise sehr

Sprache: kleingliedrig in Untergruppen

Sprache: auf, die wir euch jetzt auch

Sprache: einfach mal kurz vortragen

Sprache: wollen zur besseren Einordnung.

Sprache: Erstmal

Sprache: Erstmal muss man natürlich

Sprache: sehen, dass bei diesen 2,46

Sprache: Millionen Menschen ohne

Sprache: deutschen Pass es auch so ist,

Sprache: wie bei den Zahlen, die Martin

Sprache: gerade ganz allgemein

Sprache: vorgestellt hat, dass darunter

Sprache: natürlich viele Kinder und

Sprache: Jugendliche sind, durchaus

Sprache: Menschen sind, die ja

Sprache: Angehörige pflegen, auch hier

Sprache: Alleinerziehende darunter sind

Sprache: und Menschen, die einfach

Sprache: vielleicht keinen

Sprache: Berufsabschluss haben oder

Sprache: selber eben gesundheitliche

Sprache: Probleme. Hinzu kommt, dass dann

Sprache: hier auch die Gruppe der

Sprache: ukrainischen Staatsangehörigen

Sprache: mit reinzieht. Das sind etwa,

Sprache: Stand eben letzten Jahres, also

Sprache: 2024 im April, 720.000

Sprache: ukrainische Staatsangehörige,

Sprache: auch wieder inklusive Kinder,

Sprache: inklusive zum Beispiel auch

Sprache: aller Menschen, die in

Sprache: Weiterbildungsmaßnahmen sind.

Sprache: Jetzt muss man aber da nochmal

Sprache: auf eine weitere Debatte

Sprache: hinweisen. Und zwar möchte die

Sprache: Regierung eigentlich, dass die

Sprache: UkrainerInnen dann rückwirkend

Sprache: quasi seit dem 01.04.1925 wieder

Sprache: zurückgeführt werden. Statt

Sprache: Bürgergeld zu empfangen,

Sprache: würden sie dann ins

Sprache: Asylbewerberleistungsgesetz

Sprache: fallen. Dazu sagt Martin euch

Sprache: gleich noch ein bisschen mehr.

Sprache: Ja, gerne. Genau, das bedeutet

Sprache: aber auf jeden Fall, dass

Sprache: Integrations- und Sprachkurse

Sprache: nicht bezahlt werden und auch

Sprache: das Thema Arbeitserlaubnis

Sprache: wesentlich schwieriger ist. Und

Sprache: hinzu kommt, dass man beim

Sprache: Bürgergeld zumindest ein

Sprache: bisschen mehr Geld bekommt als

Sprache: eben im Rahmen vom

Sprache: Asylbewerberleistungsgesetz.

Sprache: Ganz genau. Die Regierung

Sprache: erhofft sich davon Einsparungen

Sprache: auf der Bürgergeldseite. Einmal

Sprache: ganz kurz zum Vergleich die

Sprache: jeweiligen Regelsätze. Das ist

Sprache: beim Asylbewerberleistungsgesetz

Sprache: 441 Euro pro Monat und beim

Sprache: Bürgergeld 560 Euro pro Monat.

Sprache: Oben drauf kommen dann noch

Sprache: solche Leistungen wie Wohngeld

Sprache: und sowas und auch für die

Sprache: Kinder. Kindergeld etc. Das sind

Sprache: Leistungen, die gibt es einfach

Sprache: auf jeden Fall in beiden

Sprache: Varianten obendrauf. Wichtig

Sprache: dabei zu sagen ist, diese

Sprache: Gesetzesänderung ist noch nicht

Sprache: durch. Die wird gerade noch in

Sprache: einem Referentenentwurf, wie es

Sprache: immer so schön heißt, zwischen

Sprache: den Ministerien diskutiert.

Sprache: Jetzt haben wir uns die Frage

Sprache: gestellt, wie einfach ist es

Sprache: denn eigentlich als asylsuchende

Sprache: Person in Deutschland zu

Sprache: arbeiten?

Sprache: Ganz genau. Kurzer Hinweis dazu.

Sprache: Wir bewegen uns jetzt auf der

Sprache: Seite des Asylgesetzes und des

Sprache: Asylbewerberleistungsgesetzes.

Sprache: Also ganz kurz mal ein kleiner

Sprache: Weg weg vom Bürgergeld. Ist

Sprache: aber trotzdem spannend. Es ist

Sprache: nämlich so, dass wenn du nach

Sprache: Deutschland kommst und hier

Sprache: einen Asylgesuch stellst, hast

Sprache: du die ersten drei Monate schon

Sprache: mal ein generelles Arbeitsverbot.

Sprache: Das Arbeitsverbot dehnt sich

Sprache: dann noch aus, wenn du längere

Sprache: Zeit in einer

Sprache: Erstaufnahmeeinrichtung

Sprache: verbringst. Das kann ja auch mal

Sprache: fünf, sieben Monate sein, je

Sprache: nachdem, bis du eine Wohnung

Sprache: hast. Es gibt auch Ecken in

Sprache: Deutschland, da hast du ein

Sprache: generelles Arbeitsverbot bis

Sprache: sechs Monate. Das ist auch noch

Sprache: wichtig zu sagen. Danach,

Sprache: solltest du also in deiner

Sprache: eigenen Wohnung wohnen und diese

Sprache: Sperrfrist vorbei sein, kannst

Sprache: du einen Antrag stellen, ob du

Sprache: oder dass du arbeiten möchtest.

Sprache: Das wird dann vom jeweiligen Amt

Sprache: bearbeitet und dann hoffentlich

Sprache: genehmigt. Es gibt dazu eine

Sprache: wichtige Einschränkung. Wenn du

Sprache: aus einem sicheren Herkunftsland

Sprache: kommst, könnt ihr ja alles mal

Sprache: googeln, dass da gerade so

Sprache: dazugehört, dann hast du ein

Sprache: generelles Arbeitsverbot für

Sprache: die ganze Zeit. Also dann bist

Sprache: du für dein ganzes

Sprache: Asylverfahren dazu verpflichtet,

Sprache: nicht zu arbeiten und kannst

Sprache: dann, wenn es genehmigt wird,

Sprache: erst dann anfangen zu arbeiten

Sprache: oder bist dann ausreisepflichtig.

Sprache: Und das kann, wie wir alle

Sprache: wissen, gerne auch mal Jahre

Sprache: dauern. Und damit belastet es

Sprache: natürlich nicht nur das

Sprache: Sozialsystem, sondern

Sprache: gleichzeitig wird auch wirklich

Sprache: die Möglichkeit schlechthin

Sprache: genommen für Integration.

Sprache: Apropos Integration, es gibt

Sprache: auch mehrere Veröffentlichungen

Sprache: dazu, die ganz klar

Sprache: unterstreichen, dass eine

Sprache: Zuwanderung von ungefähr

Sprache: 200.000 Menschen pro Jahr bis zu

Sprache: 104 Milliarden Euro zusätzlich

Sprache: in unsere Sozialsysteme spülen

Sprache: würde. Aber das passt

Sprache: natürlich nicht ganz so zum

Sprache: Sprech, der aktuell herrscht.

Sprache: Und da vielleicht auch noch mal

Sprache: kurz der Hinweis, ihr erinnert

Sprache: euch vielleicht an verschiedene

Sprache: Wahlkampfdebatten, wo sogar

Sprache: Alice Weidel in der Wahlarina

Sprache: deutlich gemacht hat, naja, nee,

Sprache: Zuwanderung müsste es ja unter

Sprache: Umständen schon auch geben. Es

Sprache: gibt ja Demografie.

Sprache: Und da sei dann noch jetzt aber

Sprache: vielleicht auch noch mal der

Sprache: Hinweis gegeben, dass wir

Sprache: irgendwann vielleicht auch in

Sprache: die Situation kommen, wo einfach

Sprache: aber niemand mehr nach

Sprache: Deutschland kommen möchte, um

Sprache: hier zu arbeiten. Und da wir

Sprache: nicht das einzige Land sind, was

Sprache: vom demografischen Wandel

Sprache: betroffen ist, sind wir hier

Sprache: eigentlich eher in einer

Sprache: Konkurrenzsituation und sollten

Sprache: uns eher bemühen, attraktiv zu

Sprache: sein für Menschen, die gerne

Sprache: nach Deutschland kommen wollen,

Sprache: um hier zu arbeiten.

Sprache: Ja, ein sehr wichtiger Punkt.

Sprache: Jetzt aber erstmal noch zu einer

Sprache: zweiten Gruppe, die wir uns ein

Sprache: bisschen genauer angeguckt haben,

Sprache: und zwar die Gruppe der

Sprache: Alleinerziehenden. Hier ist die

Sprache: Debatte, wie gesagt, auch

Sprache: dadurch verzerrt, dass die

Sprache: Kinder oft in der Debatte gar

Sprache: nicht irgendwie erwähnt werden,

Sprache: aber ja einen sehr, sehr großen

Sprache: Anteil derjenigen ausmacht, die

Sprache: Bürgergeld empfangen. Hierzu

Sprache: jetzt einfach mal so ein paar

Sprache: Zahlen. Und zwar sind 30% aller

Sprache: Alleinerziehenden mit einem Kind

Sprache: Bürgergeldempfänger. Mit zwei

Sprache: Kindern sind es sogar schon 41%

Sprache: der Alleinerziehenden, die

Sprache: Bürgergeld beziehen. Und mit

Sprache: drei Kindern sind es dann 78%

Sprache: der Alleinerziehenden. Das sind

Sprache: dann schon vier Personen in der

Sprache: Statistik im Übrigen.

Sprache: Ganz genau. Und da seht ihr auch

Sprache: nochmal, ich hatte das Beispiel

Sprache: vorhin schon einmal kurz

Sprache: gebracht, dass man mit einer

Sprache: dann Teilzeitbeschäftigung,

Sprache: weil anders kriegt man so einen

Sprache: Familienalltag einfach als

Sprache: Alleinerziehende Person nicht

Sprache: mehr gestemmt, eben teilweise in

Sprache: vielen Regionen Deutschlands

Sprache: überhaupt gar nicht mehr

Sprache: schafft, über diese

Sprache: Existenzgrenzen zu kommen,

Sprache: sondern dass du dann fast

Sprache: automatisch eben dir Hilfe

Sprache: suchen musst, um deinen Alltag

Sprache: bestreiten zu können.

Sprache: Vielleicht dazu nochmal

Sprache: interessant, was gibt es denn

Sprache: eigentlich für Regelsätze in

Sprache: dem ganzen Zusammenhang?

Sprache: Genau. Also während es bei

Sprache: einem Single-Haus halt noch so

Sprache: ist, dass das ungefähr 1100

Sprache: Euro ausmacht mit Wohngeld. Das

Sprache: bemisst sich dann eben je

Sprache: nachdem, wo in Deutschland man

Sprache: lebt, ist es dann

Sprache: unterschiedlich viel. Aber

Sprache: entspricht in der Regel jetzt

Sprache: nicht unbedingt den

Sprache: tatsächlichen Mieten. Also wenn

Sprache: wir jetzt einfach mal für

Sprache: Hannover geguckt, da wäre das

Sprache: dann 600 Euro Wohngeld. Ja, also

Sprache: auch Hannover ist jetzt, was die

Sprache: Mieten angeht, nicht das

Sprache: Schlaraffenland schlechthin.

Sprache: Also auch das kommt wohl nicht

Sprache: ganz hin. Und bei der

Sprache: alleinerziehenden Person mit,

Sprache: sagen wir jetzt einfach mal zwei

Sprache: Kindern, ist es natürlich dann

Sprache: auch variabel nach Wohnort, aber

Sprache: da wäre es jetzt in Hannover

Sprache: etwa 2400 Euro. Das ist dann

Sprache: aber auch wieder inklusive

Sprache: Wohngeld und inklusive

Sprache: Kindergeld. Also das sind schon

Sprache: im Großen und Ganzen, ist das

Sprache: die Summe, von der dann eben die

Sprache: alleinerziehende Person mit den

Sprache: zwei Kindern leben muss und

Sprache: alles bezahlen muss. Von Bildung

Sprache: über Lebensmittel, über eben

Sprache: Miete.

Sprache: EDC. Auto. Lebenshaltung einfach,

Sprache: wirklich alles. Nämlich das

Sprache: Kindergeld, wichtig zu sagen,

Sprache: wird nämlich als Einkommen der

Sprache: Kinder betrachtet, finde ich

Sprache: auch nochmal eine interessante

Sprache: Information.

Sprache: Ganz genau. Ja, jetzt waren das

Sprache: unfassbar viele Informationen.

Sprache: Euch raucht vielleicht ein

Sprache: bisschen der Kopf, uns auch

Sprache: genau. Und gleichzeitig halten

Sprache: wir das schon auch für nötig,

Sprache: dass diese ganzen Informationen

Sprache: mal gegeben sind. Vielleicht war

Sprache: für euch das eine oder andere

Sprache: neu dabei. Für uns war zum

Sprache: Beispiel auf jeden Fall neu,

Sprache: dass Kinder und Jugendliche da

Sprache: so mitgerechnet werden. Und

Sprache: jetzt wollen wir aber doch

Sprache: nochmal auch einen Strich unter

Sprache: all das ziehen und nochmal ein

Sprache: bisschen, also von unserer Seite

Sprache: her, einordnen. Da ist jetzt

Sprache: vielleicht dann auch mal eine

Sprache: persönliche Meinung dabei. Aber

Sprache: trotzdem finden wir es wichtig,

Sprache: auch einfach nochmal so ein

Sprache: bisschen Stellung zu den ein

Sprache: oder anderen Dingen zu ziehen.

Sprache: Das ist genau richtig und ich

Sprache: beginne einfach mal mit der

Sprache: grundsätzlichen Debatte an sich.

Sprache: Ich finde es, das ist meine

Sprache: persönliche Meinung, unfassbar

Sprache: schwierig und falsch, wenn man

Sprache: ehrlich ist, für drei

Sprache: Milliarden Euro, weil das ist

Sprache: das maximale

Sprache: Einsparungspotenzial. Und wenn

Sprache: es perfekt laufen würde, eine

Sprache: Debatte in unsere Gesellschaft

Sprache: zu tragen, die in dieser

Sprache: extremen Form spaltet und auch

Sprache: ausländerfeindlich ist. Es

Sprache: werden hier nicht alle Seiten

Sprache: vernünftig beleuchtet. Es wird

Sprache: nicht differenziert. Es wird

Sprache: einfach nur gesagt, die

Sprache: BürgergeldempfängerInnen. Und

Sprache: wie ihr gerade gehört habt, ist

Sprache: es eine sehr heterogene Gruppe.

Sprache: Es gibt dort sehr, sehr viele

Sprache: sehr tüchtige und sehr

Sprache: fleißige Menschen, um nochmal

Sprache: diese Fleißdebatte auch

Sprache: aufzugreifen. Wir Deutschen

Sprache: würden nicht genug arbeiten.

Sprache: Und auch nochmal dieser Anteil

Sprache: an den Arbeitnehmern, ich meine

Sprache: 18,4% der Menschen ohne

Sprache: deutschen Pass sind

Sprache: sozialversicherungspflichtig

Sprache: beschäftigt. Das sind fast 20%,

Sprache: die in unsere Sozialsysteme

Sprache: einzahlen. Stellt euch mal vor,

Sprache: das würde wegfallen, was dann

Sprache: mit unserem Sozialsystem

Sprache: passieren würde. Und es gibt

Sprache: genug, genug Studien, die ganz

Sprache: genau belegen, dass wären nicht

Sprache: so viele Menschen nach

Sprache: Deutschland eingewandert und

Sprache: würden jetzt hier ein Fünftel

Sprache: unserer

Sprache: sozialversicherungspflichtigen

Sprache: Jobs stellen, dann wären unsere

Sprache: Sozialkassen schon vor vielen

Sprache: Jahren kollabiert. Und wir

Sprache: hätten nicht erst jetzt diese

Sprache: scharfe Debatte von wegen, du

Sprache: musst die Pflegekasse Pflegegrad

Sprache: 1 abschaffen und sowas, sondern

Sprache: das wäre schon viel, viel eher

Sprache: passiert.

Sprache: Dann kommt hinzu, dass die stark

Sprache: ausländerfeindlich geprägte

Sprache: Debatte am Ende, da sind sich ja

Sprache: auch viele ExpertInnen einig,

Sprache: der AfD in die Hände Wir haben

Sprache: das beim letzten Wahlkampf sehr

Sprache: deutlich eigentlich sehen

Sprache: können, auch da waren sich

Sprache: viele einig, dass diese gesamte

Sprache: Debatte über Grenzschließungen,

Sprache: über Zuwanderung sehr, sehr

Sprache: stark, ja, letztlich die AfD hat

Sprache: in den Stimmenanteilen

Sprache: hochschnellen lassen. Und dass

Sprache: sich dann an diese Debatte trotz

Sprache: dieser Erkenntnisse eine

Sprache: nächste, sehr

Sprache: ausländerfeindlich geprägte

Sprache: Debatte anschließt, die des

Sprache: Bürgergeldes, ist schon recht

Sprache: fragwürdig. Dann kommt hinzu,

Sprache: dass, Martin hat es eben schon

Sprache: gesagt, eben so viele Menschen

Sprache: mit so unterschiedlichen

Sprache: Lebenssituationen einfach über

Sprache: einen Kamm geschoren werden. Und

Sprache: das versperrt natürlich einfach

Sprache: auch extrem den Blick für

Sprache: konkrete Lösungen für diese

Sprache: Gruppen. Das ist aufwendig, das

Sprache: kostet auch Geld, keine Frage,

Sprache: könnte aber eben am Ende auch

Sprache: dazu führen, dass die Menschen

Sprache: a, rausgehalten werden aus der

Sprache: Armut und b, dass vielleicht

Sprache: auch wirklich mehr Menschen

Sprache: sozialversicherungspflichtig

Sprache: beschäftigt sein könnten.

Sprache: Und dann lassen wir uns noch

Sprache: einen ganz kurzen Blick auf

Sprache: diese Sache mit den

Sprache: Ukrainerinnen werfen, weil es

Sprache: wird zu groß versprochen, ja,

Sprache: wenn wir die jetzt ab 1.4.25 in

Sprache: das Asylbewerberleistungsgesetz

Sprache: einstufen, dann sparen wir damit

Sprache: viel Geld. Das ist einfach

Sprache: Quatsch. Es führt nämlich dazu,

Sprache: dass Integrationskurse

Sprache: heruntergefallen werden, dass

Sprache: sie weniger Ansprüche auf

Sprache: Leistungen vom Amt bekommen. Und

Sprache: das führt am Ende nur dazu,

Sprache: dass sie später in den

Sprache: Arbeitsmarkt kommen, weil

Sprache: schlechter integriert, und dass

Sprache: man nämlich viel mehr

Sprache: Sozialleistungen am Ende zahlen

Sprache: muss für diese Gruppe von

Sprache: Menschen, anstatt sie einfach

Sprache: früher in unsere Gemeinschaft,

Sprache: unsere Gesellschaft, die wir ja

Sprache: sind, zu integrieren. Und dann

Sprache: gibt es dann noch diesen Punkt

Sprache: mit den Kindern. Und das ist

Sprache: einfach etwas, was uns, als sie

Sprache: vorher den Punkt nannte, in der

Sprache: Recherche schon total, ja, ich

Sprache: sag mal, umgehauen hat. 1,8

Sprache: Millionen Kinder und Jugendliche,

Sprache: Leute, das ist unsere Zukunft,

Sprache: das ist unser Kapital. Ich finde,

Sprache: es lohnt sich jeder Cent. Und

Sprache: diese Kinder und Jugendlichen

Sprache: brauchen Investitionen in sie,

Sprache: damit sie aus dieser sozialen

Sprache: Situation herauskommen, dass sie

Sprache: in gute Jobs kommen und eine

Sprache: gute Bildung genießen.

Sprache: Beziehungsweise, ich würde

Sprache: sogar sagen, Investitionen in

Sprache: diese Kinder sind Investitionen

Sprache: in unser Land, in unsere

Sprache: Gesellschaft.

Sprache: Absolut.

Sprache: Genau. Und in diesem Sinne, also,

Sprache: es gibt einen bunten

Sprache: Wummenstrauß an Ideen, wie man

Sprache: eben Menschen, die im Moment ins

Sprache: Bürgergeld fallen, so

Sprache: unterstützen können, dass sie

Sprache: eben andere Wege gehen können.

Sprache: Das fängt an bei besseren,

Sprache: zuverlässigeren

Sprache: Betreuungsmöglichkeiten, geht

Sprache: weiter bei Perspektiven für

Sprache: Vereinbarkeiten von pflegenden

Sprache: Personen mit dann eben Job oder

Sprache: eben Alleinerziehenden mit dem

Sprache: Job, geht weiter über eben

Sprache: Arbeitsmarkthöden für

Sprache: emigrierende Menschen

Sprache: abzuschaffen oder zu

Sprache: vereinfachen. Es gibt so, so

Sprache: viele tolle Ansätze und so

Sprache: viele Möglichkeiten, also ganz

Sprache: viel Potenzial, was wir

Sprache: eigentlich auch in unserer

Sprache: Recherche hier jetzt gesehen

Sprache: haben. Und all das wäre

Sprache: natürlich auch ein Weg, die

Sprache: Debatte viel differenzierter zu

Sprache: führen, aber eben auch viel

Sprache: weniger spalterisch.

Sprache: Einfach miteinander zu einer

Sprache: Lösung zu kommen, als immer zu

Sprache: sagen, die sind aber schuld und

Sprache: die sind aber schuld. Aber nicht

Sprache: irgendwie gucken, dass man als

Sprache: Gemeinschaft einfach guckt, okay,

Sprache: aber was können wir zusammen

Sprache: wirklich verbessern und

Sprache: erreichen.

Sprache: Wenn ihr irgendwelche Fragen

Sprache: habt, wenn ihr mit uns ins

Sprache: Gespräch kommen wollt oder

Sprache: Dinge anders seht, dann meldet

Sprache: euch sehr, sehr gerne bei uns.

Sprache: Und ansonsten hoffen wir, dass

Sprache: wir euch eine gute Grundlage

Sprache: geboten haben für die nächsten

Sprache: Debatten, die ihr vielleicht an

Sprache: eurem Stammtisch führt zu dem

Sprache: Thema. Genau. Und wünschen euch

Sprache: ansonsten noch eine schöne

Sprache: Woche.

Sprache: Lasst es euch gut gehen. Bis zum

Sprache: nächsten Mal. Tschüss.

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